Alles hat seine Zeit
Kapitel 1 – Des Teufels General
MB ist in der Dom Rep eine der bekanntesten Persönlichkeiten. Es gibt im Internet Videos, wo er zu den 20 korruptesten Politkern der Republik gezählt wird.
Er ist Anwalt, aber im Hauptberuf reiner Politiker.
Er ist derzeit Chef einer sehr weit rechts stehenden kleinen Partei und hatte angekündigt sich bei den nächsten Präsidentenwahlen um das Amt des Präsidenten der Republik zu bewerben. Seine Chancen stehen null, aber allein aus dieser Bewerbung soll er über 100.000 $ bekommen.
Er war viele Jahre lang Konsul der Dom Rep in Paraguay und betreute die dortigen vier Dominikaner.
Einer davon saß im dortigen Gefängnis, zwei Dominikanerinnen waren Inhaberinnen eines bekannten Bordells in Paraguay und was mit dem vierten war, das weiß ich nicht mehr.
Aber MB soll nach eigenen Angaben monatlich 50.000 $ als Botschafter der dominikanischen Republik in Paraguay kassiert haben.
Er ist jetzt Botschafter in einem mittelamerikanischen Land, ob Honduras oder El Salvador oder Guatemala, das weiß ich nicht genau.
MB besitzt in Punta Cana verschiedene Apartments.
Die Geschichte, wie er an das Apartment bei uns im Condominium kam, ist typisch dominikanisch.
Er war viele Jahre lang der Anwalt von Ernesto Botello.
Botello schwamm im Geld – in Millionen von Dollars – als er die Strandgrundstücke seiner Familie Stück für Stück an die internationalen Hotels verkaufen konnte.
Als alle Strandgrundstücke verkauft waren und Botello weiterhin Geld brauchte um im Casino zu spielen, fing er an die Grundstücke in der 2.und 3. und 4. Reihe zu verkaufen.
Also da wo jetzt ungefähr der Golfplatz ist und wo ihm respektive seiner Familien auch noch viel Grund und Boden gehörte.
Diese Grundstücke verkaufte er an verschiedene Personen und Gesellschaften, immer mit dem Versprechen, das derjenige der dort baut oder wohnt, über “ sein Condominium White Sands “ direkten Zugang zum Strand haben würde.
Diesen Zugang gab es zwar auch in den Original – Bauplänen, aber er führte nicht dort zum Strand wo danach mit Gewalt der Durchbruch am Rande des Condominiums gemacht wurde.
Der offizielle Weg, der in allen Planungs-Dokumenten der Behörden eingezeichnet war, führte hinter dem Condominium parallel bis ungefähr zum letzten Haus ( wo ihr wohnt ) und knickte dann dort rechtwinklig ab und führte zum Strand. Also unten an der Wohnung von Staehli / Isele vorbei und neben dem Strand-Restaurant des Nachbar-Hotel Principe.
Aber Botello verkaufte dann einfach diesen Weg zum Strand an das Hotel Princess mit der Begründung, dass dann auch für Princess kein Risiko bestehen würde das irgendwelche Menschen aus Bavaro über diesen regulären Weg zum Strand kommen könnten.
Genauso verkaufte Botello unsere Parkplätze, die laut Plan dort liegen, wo das Hotel später den großen Tennisplatz neben der Zufahrt-Strasse zum Condominium errichtete.
Das Hotel Princess pflanzte überall Rasen und setzte ein paar Markierungen. In den alten Unterlagen, die ich zum Beispiel noch alle habe, ist dieser ursprüngliche Weg bis heute eingetragen und gültig.
Jetzt war aber die Situation so, dass die Menschen die hinten in der Nähe des Golfplatzes wohnten, natürlich auch zum Strand wollten.
Also gingen sie alle einfach durch unser Condominium hindurch zum Strand.
Unsere seinerzeitige Administratorin Pilar versuchte dies einzudämmen und zu verhindern. Botello sorgte dafür, dass sie angegriffen und schwer verletzt wurde und damit aus dem Spiel war.
Dann wurde plötzlich im November 2005 der Durchbruch an der Seite des Condominium neben der Mauer zum Nachbarn Munoz mit Gewalt geschaffen.
Ich denke du kennst die Bilder, sonst habe ich sie auch alle im Archiv.
Frühmorgens waren Militärpolizei, normale Polizei, schwere Bagger, Botello und diverse andere Leute aus seiner Partei und aus den Ämtern in Bavaro und Higuey vor dem Condominium erschienen und sofort fingen die mitgebrachten Haitianer an, alles kaputt zu machen, damit an einem Tag ein neuer Durchgang geschaffen werden konnte.
Diese ganze Geschichte kennst du wahrscheinlich – aber der Grund weshalb ich sie jetzt hier noch mal so versuche einigermaßen klar zu erzählen ist ein anderer.
Das ganze war organisiert von Mario Beriguete.
Er hatte mit seinen Verbindungen überall in den Behörden, bei Militär und Polizei das ganze so perfekt vorbereitet dass es überhaupt erst möglich war.
Er präsentierte einen Ordner mit sehr vielen Dokumenten, die alle daraufhin liefern dass sie eine Erlaubnis darstellten, dass dieser jetzt mit Gewalt geschaffene Weg beantragt und genehmigt war.
Das ganze war ein total abgekartetes Spiel.
Niemand im Condominium – vielleicht außer Uwe Thiele – wusste von den alten Plänen und erkannte, dass das ganze reiner Betrug war.
Es ist bis heute dieser Weg in keinem Dokument in irgendeiner Behörde als Weg oder Durchgang eingetragen. Es ist alles erlogen und bezahlt worden von MB und Botello.
Viele Jahre später, als MB zum Präsidenten unseres Condominiums gewählt wurde und ich zum Vizepräsidenten, da sagte mir Beriguete selber, dass das ganze von ihm so inszeniert worden war.
Seine Begründung war kurz und schmerzlos – Botello hätte ihn bezahlt und Anwälte machen das, wofür sie bezahlt werden.
Und damit war dies Thema dann für ihn auch erst mal erledigt.
Aus diesem Teil der Geschichte sollst du nur sehen, wie einflussreich MB mit Sicherheit schon damals war. Und ich gehe davon aus, dass er es auch heute noch ist, wahrscheinlich heute noch viel einflussreicher als vor 15 Jahren.
Kapitel 2 Der Kampf um den Titel – auf dominikanisch.
Dieser gewaltsame Durchbruch war 2005.
Danach ging es Botello immer schlechter, er hatte bald wohl nur noch Schulden.
Auf jeden Fall konnte er auch irgendwann seinen Freund MB nicht mehr bezahlen.
Botello wurde offiziell im Condominium noch als Eigentümer geführt für die beiden Wohnungen B-103 (oberhalb des Parkplatzes und D-104 (in dem Haus hinter unserem, oben, wo er dann seinen Freund Urbaez einzog, ein sehr hohes Regierungsmitglied aus Santo Domingo).
Botello hatte diese beiden Wohnungen, die uns als Botello – Besitz bekannt waren, natürlich längst verpfändet.
Die Titel dieser Wohnung waren wohl bei der Bank -und Marino Beriguete kostete es nur ein Trinkgeld, um mit seinen Verbindungen und der Feststellung, das Botello noch offene unbezahlte Rechnung hatte, die Titel diese beiden Wohnungen zu bekommen.
Auf diese Art und Weise wurde Beriguete dann Mitglied in unserem Condominium, einen normalen Titel zum Normalpreis hätte er sich mit Sicherheit nicht gekauft oder geleistet.
Ein kleine Neben-Story hierzu :
Als MB für Botello die gefälschten Unterlagen für den Durchgang organisierte setzte er gleichzeitig in das Grundbuch des der Wohnung B-103 (die zu dieser Zeit noch regulär Botello gehörte ) ein Durchgangsrecht für den Gang zum Strand hinein.
Das bedeutete im Klartext, dass der Besitzer der Wohnung E-103 Eigentümer des Durchgangs zum Strand sein würde.
Ich habe diesen Titel persönlich nie gesehen, ich kenne die Story nur dadurch dass Beriguete sie mir selber mehrmals erzählt hat, als er selber später in diese Wohnung B-103 einzog und somit auch gleichzeitig Eigentümer dieses “ eingetragenen Durchgangrechts “ wurde.
Ich frage ihn dann einmal, wie man Besitzer eines Durchgangs werden kann, wenn der Durchgang selber auf gefälschten Papieren beruht.
Die Antwort war ein grinsendes Schweigen.
Kapitel 3 – Wissen ist Macht.
2013 wurde MB vom Condominium zum Präsidenten gewählt – weil alle dachten, er sei einflussreich und mächtig und würde damit Gutes und Positives für das Condominium bewirken können.
Es gab dann bald eine Situation, wo ich selber sehen konnte, welche Macht und welchen Einfluss Beriguete hatte:
Alle Eigentümer im Condominium wollten den Zugang zum Condominium reguliert haben.
Geplant war ein großes Tor quer über die Zugangsstraße, so wie es praktisch alle Wohnanlagen in Punta Cana haben.
Dieses Bestreben wurde regelmäßig von Botello torpediert und verhindert. Er brauchte absolut freien Durchgang für seine Käufer, die ihre Leute von den hinteren Hotels zum Strand transportierten. Da Botellos Einfluss jedes Jahr geringer wurde und irgendwann auch das Geld vorhanden war um so ein Tor errichten zu können wurde es beschlossen und es sollte dann 2014 gebaut werden.
Kaum waren die ersten Löcher in den Straßen – Asphalt gebohrt, damit das Tor dort verankert werden kann, kam Botello zusammen mit einer großen Menge von Haitianern und seinem Freund Jesús, dem Verwalter eines großen Komplexes hinten am Golfplatz, und man zerstörte in einer Stunde alles, was die Firma die von uns beauftragt wurde, bereits gebaut hatte.
Im Prinzip genau das gleiche brutale Eingreifen wie wir es Jahre vorher schon bei der Erschaffung des Durchbruchs zum Strand gesehen hatten.
Unseren Wachleuten und den Condominiums-Wohnungseigentümer, die in dem Moment dort waren, wurde gedroht, das ihnen das gleiche passieren würde wie seinerzeit der Verwalterin Pilar und damit war alles gesagt.
Am nächsten Tag kam MB aus der Hauptstadt ins Condominum.
Er sah sich an was passiert war und setzte sich sofort mit Botello in Kontakt. Botello war zu dem Zeitpunkt in der Wohnung G-101 seines Freundes Banek, wo er wie so oft den ganzen an Abend mit Banek zusammen saß.
Von Banek haben wir dann später auch eine Zusammenfassung des Gesprächs von MB mit Botello erfahren.
Es muss sehr kurz gewesen sein – denn MB sagte nur zu Botello in etwa: wenn du noch einmal irgendetwas hier gegen die Errichtung unseres Eingang-Tores unternehmen solltest, gehe ich sofort zum obersten Staatsanwalt dieses Landes zusammen mit zwei Ordnern in denen ein großer Teil deiner kriminellen Tätigkeiten archiviert sind. Und dann bist du die nächsten 20 Jahre im Knast.
Er sagte der Baufirma Bescheid sie können noch mal neu anfangen und sie werden mit Sicherheit die Installation des Tores ohne Probleme fertig stellen können.
Und so war es dann auch.
Kapitel 4 – Umarmungen
kurze Zeit später gab es eine reguläre Jahreshauptversammlung im Condominium. Dabei sprach als Gast auch Jesús, der forderte, dass seine Gäste ohne irgendwelche Probleme und Belästigungen, und wann immer sie wollen, durch das Tor zum Strand gehen können.
Zu dieser Zeit war Beriguete Präsident und ich Vizepräsident, Paco Castillo Administrator und Martin Fereto Angestellter für die Buchhaltung.
MB bestellte uns alle auf den Vormittag nach der Generalversammlung zu sich ins auf den Balkon seines Apartment.
Er sagte, das man keinen Streit mit den anderen Condominien haben wolle, aber es muss auch sichergestellt sein, dass wir die Oberhand und Kontrolle über dieses Tor in Zukunft haben sollen.
Er führte zwei kurze Telefongespräche.
Eine halbe Stunde später erschien der Bürgermeister zusammen mit dem Polizeipräsidenten und einem Leiter einer Grundbuchstelle aus Bavaro bei ihm auf seiner Terrasse.
MB erklärte den drei Herren, dass die hier Anwesenden Herren Castillo, Fereto und Henckell zu ihm gehören und dass man sich entschieden hatte, ohne Konfrontation mit anderen Hotels und Condominien um zu arbeiten, dass aber das Tor und die Kontrolle bei uns sei.
Er fragte ob die drei Besucher damit einverstanden sind.
Es gab eine kurze Umarmung aller Anwesenden – jeder mit jedem – und man ging wieder nach Hause.
Auch diese kleine Demonstration der Macht und des Einflusses von Beriguete war beeindruckend, besser als in jedem Mafia – Film.
Kapitel 5 – und Tschüss
Am 26. September 2017 erhielten unser Verwalter Paco Castillo, der Buchhalter Martin Fereto und ich eine sehr kurze E-Mail von MB. Er schrieb nur einen Satz, im der mitteilte, dass er ab sofort als Präsident des Condominiums zurücktritt.
Keine weitere Erklärung.
Keine Mitteilung von ihm an die anderen Condominium Mitbewohner.
Gar nichts weiter.
Kapitel 6 – Honeymoon und Wirklichkeit
In unserem Nachbarhaus waren in der dortigen Wohnung E-102 die Besitzer ein amerikanisches Ehepaar. Dave und Deborah Williams.
Deborah war nach eigenen Angaben bereits seit 1986, bedingt durch einen tragischen Autounfall, von der Brust abwärts gelähmt und musste seitdem im Rollstuhl leben.
Ihr Mann Dave war Angestellter oder Direktor einer amerikanischen Bank oder Entwicklungsbehörde, das habe ich nie genau verstanden.
Beide sprachen kein Spanisch.
Sie hatten die Apartment um 2004 herum gekauft und waren in den ersten zehn Jahren relativ wenig in der Dom Rep. Deb Williams war aufgrund ihrer Behinderung offensichtlich nie wirklich gerne in der Dom Rep, denn mit einem Rollstuhl sich auf unserem großen schönen Strand zu bewegen war mühselig und anstrengend.
Die seinerzeit sehr wenigen Palmen am Strand boten nur wenig Schatten und es musste praktisch alle halbe Stunde jemand zu ihr kommen um ihren Rollstuhl dem Schatten folgend in eine neue schattige Position zu schieben.
Da beide kein spanisch sprachen war ich an den Tagen, in denen sie im Condo waren, oft ihr Gesprächspartner. Dabei war Dave der Kommunikative, Deb sprach kaum.
Die beiden hatten in der dominikanischen Republik geheiratet und besonders Dave war von dem Land sehr angetan.
Leider aber auch das Land von ihm.
Ich erfuhr im Laufe der Jahre von Dave, dass er in den ersten Jahren nach der Heirat Opfer der dominikanischen Betrügereien wurde.
Ihm wurden Geschäftsmöglichkeiten von verschiedenen dominikanischen Rechtsanwälten und sonstigen Geschäftsleuten angeboten, die absolut sicher sein sollten, durch Anwalt und Notar abgesichert, und wo er problemlos hohe und garantierte Einnahmen haben würde.
Es müssen mehrere kapitalintensive Anlagen, Beteiligungen und Käufe von Grundstücken gewesen sein, zu denen er von diesen Dominikanern verleitet wurde.
Im Endeffekt war nach wenigen Jahren das gesamte Geld, was er investiert hatte, verloren – es war ihm danach nicht möglich, auch nur einen einzigen Dollar zurück zu bekommen.
Er bezifferte irgendwann einmal den Gesamtverlust, den er dort in diesen Anfangsjahren erlitten hatte, auf mehrere 100.000 US-Dollar.
Er war verbittert darüber, aber mehr noch war es seine Frau Deb. Dave sagte mir mehrmals, dass er Deb aus den Einzelheiten dieser Transaktionen bewusst raus gehalten hatte, um sie nicht damit zu belasten.
Diese Verschwiegenheit seiner Frau gegenüber hatte aber, wie ich dann herausfand, auch noch andere Gründe. Ich kenne die Einzelheiten nicht, aber offensichtlich hatte er das Apartment und auch einige seiner dort getätigten Investitionen mit Geldern getätigt, die er in seinem Heimatland nicht oder nur ungenügend deklariert hatte.
Klar wurde mir dies, als er mich bat, ihn beim Verkauf seiner Wohnung zu unterstützen. Wir hatten dann einige Monate später zwei europäische Interessenten. Einen Spanier und einmal einen Franzosen. Die Verhandlungen verliefen im Anfangsstadium recht positiv.
Beide Male bat er mich dann, ob ich die Kaufbeträge dieser Kunden – dir ja genauso wie ich in Europa lebten – nicht zu mir nach Deutschland auf ein Konto unsere Bank nehmen könne, denn er hätte Schwierigkeiten, wenn diese Beträge direkt vom Kunden zu ihm in die USA fließen würden.
Ich sollte dann von dem Kauferlös – der so zwischen 300 – 350.000 Dollar liegen würde, jeweils monatlich einen Betrag von vielleicht 2000 Dollar an ihn von Deutschland nach USA überweisen.
Nach dem Motto, wir hätten seine Wohnung gemietet und das seien seine Mieterträge.
Als Anreiz dafür sagte er mir, dass ich die Zinsen des Kapitals der Käufer für mich behalten könne, was bei der seinerzeitigen Zinshöhe von vielleicht 6-8 % schon einen gewissen Betrag ausmachen würde.
Es kam dann zu keinem konkreten Verkauf und die Sache erledigte sich. Das einzige, worum er mich dann bat, war, das ich diese Transfer-Angebote nicht seiner Frau erzählen möge.
Deborah Williams arbeitete, soweit ich es verstanden hatte, in einem Finanzamt oder einer Finanzinstitut in ihrer Heimat, genau weiß ich es nicht. Aber auf alle Fälle wäre es nach den Worten von Dave nicht gut, wenn seine Frau mit so etwas konfrontiert werden würde.
Ende 2013 teilte mir Deb vertraulich mit, dass man bei ihrem Mann ALS festgestellt hatte. Eine in jedem Fall tödlich verlaufende Immunkrankheit, bei der die Lebenserwartung meistens nur noch einige Monate war.
Kapitel 7 – Trauer und Tod
Am 15. Juli 2012 wurde ein Schweizer Mitbewohner im Condominium, er hieß Roland Stähli, auf seinem Landsitz in der Nähe von El Ceibo – in der Mitte der dominikanischen Republik – ermordet.
Ich wurde dann von der Familie und Freunden von Roland Stähli gebeten, mich auch um den die Pflege, die Vermietung und wenn möglich auch den Verkauf dieses Apartments G-102 zu kümmern.
Ich hatte zuvor noch nie etwas mit der Abwicklung von Verkauf von Apartments zu tun gehabt.
Ich merkte aber schnell, dass es schwierig ist, ein Apartment zu verkaufen, wenn mehrere Eigentümer im Titel eingetragen sind und einer davon verstarb. Bei dem Tod von Roland Stähli waren es zwei Personen im Titel.
Im Fall von Williams war ebenfalls das Ehepaar Dave und Deborah Williams im Apartment-Titel eingetragen.
Als ich die Nachricht der Erkrankung von Dave Williams bekam, versuchte ich Deb so gut ich konnte davon zu überzeugen, dass die beiden auch im Angesicht des nahen Todes von Dave alles tun sollten, um ihre beiden Besitztümer in der Domrep – Apartment und ein kleines Ladenlokal – zu schützen respektive alleine auf Deb zu übertragen.
Leider wurde dieser Rat von den beiden nicht befolgt.
Am 4. April 2014 verstarb Dave Williams in den USA.
Kapitel 8 Vollmachten und Ohnmachten
Einige Wochen nach dem Tod ihres Mannes kam Deb Williams zusammen mit ihrer Tochter Amanda in die Dom Rep. Sie war hilflos und ratlos, wie es jetzt in der Dom Rep weitergehen sollte.
Sie fragte mich ob ich ihr helfen könne, wenn Sie mir sämtliche nötigen Vollmachten ausstellen ließe. Ich akzeptierte diesen Vorschlag und es wurden dann verschiedene notarielle Vollmachten für mich ausgestellt, um mit diesen Vollmachten direkt die Immobilien der Witwe zu vermieten oder zu verkaufen.
Die Vollmachten wurden zusätzlich entsprechend den dominikanischen Vorschriften noch von der dominikanischen Botschaft in Washington beglaubigt und waren somit sowohl nach dem amerikanischen als auch nach dem dominikanischen Gesetzen gültig.
Ich merkte sehr schnell, dass es bei der Wohnung von Williams die gleichen Probleme gab wie schon seit zwei Jahren mit der Wohnung von Stähli – die Titel mussten umgeschrieben werden auf einen einzelnen, noch lebenden Eigentümer.
Nur so würde man die Immobilie regulär verkaufen können.
Kapitel 9 – das Procedere
In dem Fall der Wohnung des Schweizer Eigentümers merkte ich sehr schnell, dass Roland Stähli neben dieser Wohnung zu seinen Lebzeiten noch diverse andere Grundstücke in der dominikanischen Republik gekauft hatte.
Das ganze war viel zu kompliziert und zu komplex, als dass ich selber da irgendetwas hätte bewirken können.
Ich riet der Familie, dass sie die ganze Angelegenheit einem Rechtsanwalt in Higuey anvertrauen sollte, den ich kannte und der sich mir und meiner Familie gegenüber bis dahin immer als souverän und kompetent gezeigt hatte.
Dieser Vorschlag wurde von der Familie in der Schweiz angenommen und damit war ich aus allen, was sich auf die Wohnung G-102 bezog, raus.
Mit Ausnahme, dass ich gebeten wurde, mich um die Reinigung, die Pflege und die Instandhaltung dieser Strandwohnung zu kümmern. Im Gegenzug wurde mir angeboten, dass ich dort auch, wenn gewünscht, gelegentlich Mitglieder meiner Familie aus Deutschland oder Chile unterbringen könne.
Auf Basis dieses Engagements habe ich bis heute mich um diese Wohnung gekümmert und wenn einige größere Investitionen einmal nötig wurden, auf erste Anforderung auch prompt die dafür benötigten Gelder von den Eigentümern erhalten.
Es gab zu keiner Zeit irgendwelche Probleme.
Im Gegenteil, das Verhältnis ist bis heute freundschaftlich, harmonisch und ehrlich.
Kapitel 10 – Papier ist geduldig
Dave Williams hatte in dem Jahr vor seinem Tod bei der Banco Popular – der größten und renommiertesten Bank der dominikanischen Republik – noch ein Depot über 1 Million dominikanischen Pesos eingerichtet.
Seinerzeit ein Gegenwert von ca. 21.000 US-Dollar.
Das Depot war auf zehn Jahre angelegt und sollte mit einem relativ hohen Prozentsatz verzinst werden, was bei Anlagen in dominikanischen Pesos aufgrund der Schwäche der nationalen Währung dort nichts Außergewöhnliches war.
Depotinhaber war ausschließlich er selbst – also nur Dave Williams.
Nach seinem Tod ging ich mit meinen Vollmachten zur Bank um zu prüfen, wie man am besten dieses Depot auflösen könne, um es dann mir als Generalbevollmächtigter dem auf einem meiner Konten dort gutzuschreiben.
Ich erinnere mich dabei an die Worte von Dave, das möglichst keine direkten Zahlung in die USA gehen sollten.
Ob das allerdings noch im Moment seines Todes bestand haben würde – oder ob er vorher in der USA Vorkehrungen und Erklärungen getroffen hatte, das Gelder aus der Dom Rep in die USA kommen können – dass wusste ich nicht und weiß es bis heute nicht.
Die Bank forderte eine Unmenge von Papieren an, die Deb dann in den nächsten Monaten Stück für Stück in der USA erstellen ließ und mir schickte.
Ich hatte dann nach 8-9 Monaten sämtliche Papiere zusammen, die die Bank zur Auszahlung eines Depots benötigte – alle bis auf Ausnahme eines einzigen Dokuments.
Kapitel 11 – die Prüfung
Bei diesem Dokument, was die Bank jetzt noch unbedingt haben wollte, handelte es sich um eine Bestätigung der dominikanischen Steuerbehörde DGII ( Direcion General de Impuestos Internos ). Diese Steuerbehörde wird regelmäßig hinzugezogen, wenn es sich um irgendeine Transaktion handelt, bei dem Vermögenswerte transferiert oder transportiert werden.
Es gibt dabei immer jemand, der etwas gibt und auf der anderen Seite jemand, der etwas erhält.
In unserem Fall mit dem Depot würde der verstorbene Dave Williams etwas seiner Frau geben.
Bei einer Titel Umschreibung wo ein Verstorbener aus einem bestehenden Titel heraus gelöscht werden soll, gibt der Verstorbene seine Werte im Titel an denjenigen, der sie erhalten soll.
Die Aufgabe der DGII ist dabei ganz einfach – sie soll prüfen und bestätigen, dass derjenige der jetzt etwas gibt, keinerlei Steuerschulden oder sonstige eingetragene Verpflichtung in der Dom Rep hat.
Dass er also – im Klartext – gesagt alle Steuern bezahlt hat.
Das wird von der die DGII geprüft, und wenn die Prüfung im Ergebnis ohne Beanstandungen erledigt ist, stellt die Behörde ein solches Zertifikat aus.
Damit kann die Bank dann ein Depot an einen Erbbauberechtigten auszahlen und auch die Umschreibungen auf Grundstücks – oder Immobilientitel können durchgeführt werden, denn derjenige, der jetzt aus dem Titel gelöscht werden soll, hat ja nachweislich keine Steuerschulden in der Dom Rep.
Da wir zum einen in Punta Cana / Bavaro 200 km von der Hauptstadt entfernt wohnen und nur gelegentlich dorthin reisen, und zum anderen ich persönlich überhaupt keine Erfahrung habe im Umgang mit dominikanischen Steuerbehörden oder sonstigen Behörden hatte, gab ich nach Rücksprache mit Deb Williams und unserem Anwalt David de la hoz die ganze Sache an unseren Anwalt, damit er mit bei der DGII dieses Zertifikat besorgen soll.
Das ganze ist jetzt fünf Jahre her, das Zertifikat haben wir bis heute nicht.
Kapitel 12 – die Mühlen
Ich habe nie in der Bibel gelesen.
Ob in diesem Buch wörtlich oder im übertragenen Sinne der Spruch steht, den ich zum Fortgang meiner Geschichte als Kapitel – Überschrift gewählt habe, das weiß ich nicht.
Aber sowohl in Deutschland als auch in der Dom Rep hat der Spruch seine Berechtigung.
Er lautet “ Gottes Mühlen mahlen langsam, aber stetig “.
Nachdem unser Anwalt im ersten Jahr von der Behörde nichts gehört hatte und auch kein Unbedenklichkeitszertifikat bezüglich einer Steuer-Schuld ausgestellt wurde fragte er nach.
Wie das im einzelnen ablief weiß ich nicht, wahrscheinlich nicht viel anders als hier bei uns in Deutschland.
Erst wurde er hingehalten, das man noch in der Prüfung sei.
Dann wurde ihm mitgeteilt dass man bei Dave Williams diverse Sachen gefunden hatte, die jetzt noch genauer geprüft werden müssen.
Das dominikanische Steuersystem arbeitet seit vielen Jahren sehr effektiv.
Bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts war die Dominikanische Republik auf der schwarzen Liste der internationalen Steuerhinterziehungs-Länder.
Aber dann haben sich speziell die amerikanischen Behörden in der Dom Rep als Kontrolle – Institution eingeschaltet, so wie es Europa zeitgleich mit der Schweiz praktiziert wurde.
Das Ergebnis war, das man in der Dom Rep ein ganz modernes Steuerkontroll-System aufbaute, mit modernsten Computern und Fachleuten.
Und dort erschien jetzt in mehreren Vorfällen der Name von Dave Williams.
Offensichtlich waren seine seinerzeitigen Beteiligungen alle steuerlich erfasst worden. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob sich aus diesen jetzt zutage getretenen Vorfällen auch eine Steuerschuld ergab oder nicht.
Allein die Tatsache, dass er mehrfach in verschiedenen Systemen bei verschiedenen Transaktionen erschien, war und genug für die DGII, den Fall gesondert zu prüfen.
Jetzt ist es im Normalfall so, das der Anwalt, der die Unterlagen eingereicht hat, im Namen seines Mandanten erklären sollte, was sich hinter den seinerzeitigen Transaktionen verbarg.
Ich informierte unseren Anwalt, dass Dave Williams mir gegenüber öfter und sehr verbittert erklärt hatte, das er immer und in jedem Fall betrogen worden war. Und er nicht einen einzigen Peso Gewinn gehabt hätte, den man dann hätte versteuern müssen.
Aber Dave hatte gleichzeitig wohl auch kaum etwas seiner Frau erzählt, so dass jetzt niemand auf unserer Seite irgendetwas konkretes zu den ganzen alten Sachen kann.
Auf diese Art und Weise blieb jetzt die gesamte Angelegenheit Dave Williams bei der DGII auf Eis.
Nur dass es niemanden gab, der das Eis hätte brechen können oder überzeugende Erklärungen hätte geben können.
Aufgrund dieser gesamten Situation gab es kein Zertifikat – und ohne dieses Zertifikat gab es kein Geld von der Bank.
Kapitel 13 – die Fahrt zum Mond
für die nächsten beiden Jahre von 2014-2016 gibt es einen wunderschönen alten deutschen Schlager, dessen Titel und erste Zeile sehr treffend meine Bemühungen in Sachen Deb Williams beschreibt.
Der Berliner Pianist Paul Kuhn schrieb und sang vor vielen Jahrzehnten das folgende Lied :
“ Die Fahrt zum Mond hat sich gelohnt –
nun weiß die Wissenschaft
gewissenhaft
dass sich die Fahrt zum Mond
nicht lohnt “.
Genauso kam ich mir in den nächsten zwei Jahren vor.
Ohne eine Bescheinigung der DGII gab es kein Geld von der Bank ohne Bescheinigung der DGII war eine Umschreibung des Titels mit einer Löschung von Dave Williams nicht möglich.
Deb Williams wurde im Laufe der Zeit immer ungeduldiger.
Entweder verstand sie nichts oder sie wollte nicht verstehen, was der eigentliche Grund dieser ganzen Verzögerungen war.
Mitte 2016 ging ich dann zusammen mit Nelly zur Rechtsanwalt der Kanzlei Guzman in Bavaro.
Guzman ist die wohl renommierteste und angesehenste Anwalt- und Notar Kanzlei in der ganzen dominikanischen Republik.
Die Niederlassung in Bavaro wurde von einem Herrn Dr. Sieger geleitet.
Er war Deutscher und ich kannte schon etwas von früher, weil er einige Rechtsstreitigkeiten von Condominium – Mitbewohnern durchführte, die nur Deutsch, aber kein spanisch sprachen.
Wir erklärten Herrn Dr. Sieger das Deb Williams in der Auszahlung eines Depots ihres verstorbenen Mannes kein Geld erhalten hat und dass die Umschreibung des Titels immer noch nicht voran kam.
Er meinte, das würde man alles sehr schnell regeln können.
Da wir beide fließend Spanisch sprechen, würde er diesen Fall seiner Assistentin Mercedes geben und sie würde sich dann um alles kümmern.
Wir sprachen kurz mit Mercedes und sie wollte alle Unterlagen per E-Mail geschickt haben inklusive alle Vollmachten.
Am nächsten Tag schickte ich ihr alles.
Als Antwort kam lediglich die Frage, wo denn das Zertifikat der DGII sei für die Hinterlassenschaften von Dave Williams.
Ich antwortete ihr, das dies Zertifikat bereits vor über zwei Jahren bei der DGII angefordert wurde, aber bis zur Stunde noch nicht vorhanden ist.
Sie erklärte nur lakonisch, dass wir uns wieder bei ihr melden sollen wenn wir dieses Zertifikat haben.
Das war das letzte, was wir von der Kanzlei Guzman – Sieger in dieser Angelegenheit hörten.
Kapitel 14 – die Vollmacht
Die nächsten beiden Jahre 2017 und 18 waren für mich in der Angelegenheit Deb Williams nicht schön.
Das Apartment benötigte laufend Pflege, Reinigung und Reparaturen.
Von Deb erhielt ich kein Geld.
Mit gelegentlichen Vermietungen versuchte ich die Kosten des Apartments so gering wie möglich zu halten.
Es gab aber zum Beispiel eine Familie aus Polen, die diese Wohnung 2016 und 2017 als Urlaubs-Apartment bucht hatten.
Aber dann baten sie mich, für 2018 und 2019 Ihnen ein anders Apartment zu besorgen weil die Wohnung von Deb praktisch immer weiter verfiel oder herunter kam.
Unser Anwalt in Santo Domingo schaffte keinen Fortschritt in der Erlangung der Zertifikate der Steuerbehörde, ganz einfach weil wir nicht in der Lage waren irgendwelche neuen Dokumente oder überhaupt neue Information den Leuten dort geben zu können. Und ohne neue Information von uns war davon auszugehen dass die ganze Sache dort irgendwo in den Akten einschlief.
In den fünf Jahren, wo ich jetzt aufgrund meiner Vollmachten versucht hatte, etwas für den Erhalt der Wohnung von Deb Williams zu erreichen, wurde ich zusehends von Deb Williams bedrängt, doch endlich die Wohnung zu verkaufen.
Ich weiß nicht, wie viel mal ich ihr versucht hatte den Sachverhalt zu erklären.
Entweder wollte sie nicht begreifen oder es ging über ihre Vorstellung Kraft. Auch die Tatsache dass ich von einem anderen Anwalt das gleiche gehört hatte änderte ihre Meinung nicht.
Ich hatte inzwischen bei meiner Bank in der Dom Rep ein separates Konto für die Wohnung von Deb Williams eingerichtete, worauf ich auf der einen Seite die gelegentlichen Mieteinnahmen einzahlte und auf der anderen Seite alle Kosten für Condominiums – Gebühren, Elektrizität, Reinigung, Reparaturen, Instandhaltung, Neuanschaffungen usw. bezahlte.
Die ganzen Jahre über hatte ich wesentlich mehr Ausgaben als Einnahmen.
Ich beließ es aber dabei, und finanzierte auf diese Art und Weise die Wohnung die ganze Zeit mit dem Geld meiner Familie.
Ich hatte ja die Generalvollmacht, und wenn ich irgendwann eines Tages die Wohnung verkaufen würde dann wollte ich mir das Geld, was sich zusätzlich und nachweislich für die Wohnung ausgegeben hatte, vom Kaufpreis zurückholen.
Ich war als Bevollmächtigter mit allen Papieren abgesichert.
Ich hatte nie und zu keinem Zeitpunkt auch nur einen einzigen Peso oder Dollar für meine gesamten Bemühungen bei Deb gefordert.
Für mich war die Sache einfach und klar:
Ich war nicht ihr Angestellter, ich war keine Agentur, die von Deb Aufwandsentschädigungen bezog und dafür ihr gegenüber rechenschaftspflichtig für Einnahmen und Ausgaben war.
Ich handelte im Rahmen meiner Vollmacht bestmöglich für den Vollmachtgeber, war aber ansonsten frei in allen Entscheidungen, die sich aus meiner Vollmacht ergaben.
Das war laut Vollmacht die Vermietung, der Verkauf sowie die Überlassung und Kontrolle sämtlicher Werte, die die Vollmachtgeberin, also Deb Williams, in der Dom Rep hatte.
Kapitel 15 – Irgendwann ist genug
In den beiden folgenden Jahren 2017 und 2018 wurde der Ton in den E-Mails von Deb immer aggressiver. Sie war auf der einen Seite mit Sicherheit verzweifelt dass sich keine Verkaufsmöglichkeiten für ihr Apartment ergaben. Sie suchte aber die Schuld daran bei mir oder bei unserem Anwalt.
Als sie mich dann 2018 mehrmals beschuldigte, ihr Eigentum zu stehlen und damit zu machen was ich will oder ich würde ihr Eigentum verkaufen und mich daran bereichern – da war irgendwann für mich der Punkt erreicht wo ich ihr sagte dass es jetzt erreicht.
Am 13. Juli 2018 schrieb ich ihr dass ich nach über zehn Jahren kostenlose Hilfe für sie und ihren Mann und ihre Familie nicht bereit bin weiter mich in dieser Form beschuldigen zu lassen und dass sich deswegen das Management des Apartments stoppen werde.
Ich erklärte ihr auch noch in groben Überblick was aktuell am Apartment noch zu machen ist, es war besonders das Dach des Hauses, welches total kaputt war und wo ist über das Dach in die obere Wohnung dann zu ihrem Apartment durchleckte. Die obere Wohnung war seit sieben Jahren nicht bewohnt und entsprechend nicht gepflegt.
Ich erklärte aber in dieser E-Mail nicht, dass ich meine Vollmachten zurück geben werde.
Sie antwortete darauf nur sie wolle überprüfen ob ihr Titel wirklich sicher sei und dass nur Gott weiß was wirklich geschehen ist.
Sie schrieb weiter, sie betrifft so kann das Apartment ins Meer geschmissen werden genauso wie alle korrupten Leute in der dominikanischen Republik und die Anwälte und die Menschen die nur darauf aus sind, andere zu berauben und zu bestehlen.
In dieser Mail – Antwort hatte sie aber nicht ihre Vollmachten widerrufen.
Ich ahnte nach ihrer Antwort schon was jetzt kommen würde, und so kam es dann auch.
Kapitel 16 – zurück auf Los
Überall auf der Welt wird Monopoly gespielt. Die allermeisten Menschen kennen den Begriff und die Spielkarte bei Monopoly : “ zurück auf Los “.
Und so kam es dann auch.
wenige Tage nachdem Deb und ich uns praktisch gegenseitig per email verabschiedeten kam Deb wieder mit neuen E-Mails und bat mich dafür zu sorgen dass die Originaltitel von der Dom Rep zu ihr in die USA geschickt werden.
Sie meinte, nur bei sich Zuhause in der USA sind die Titel wirklich sicher.
ich versuchte sie dann ein letztes Mal davon zu überzeugen, das das Rücksenden in die USA zwar möglich sei, weil ich aufgrund meiner Vollmachten die Titel wieder zurück fordern kann von den Behörden, wo sie zur Zeit lagen, aber dann würde dort ein Vermerk gemacht das der Titelbesitzer selber die gewünschte Ausstellung des DGII Unbedenklichkeit – Zertifikat abgebrochen hat.
Und so ein Vermerk kann Probleme bringen, wenn irgendein anderer Anwalt zum späteren Zeitpunkt wieder die Ausstellung einer Unbedenklichkeitssteuererklärung bei der GDII anfordern sollte.
Und das wird mit Sicherheit der Fall sein, denn sonst kann sie ihr Apartment nie verkaufen.
Aber all das half nichts.
Sie bestand darauf, dass beide Titel, sowohl von ihrem Laden als auch von ihrer im Apartment, zu ihr in die USA zurückgeschickt werden sollten.
Ich besorgte dann diese Titel und schickte sie drei Wochen später an ihre Adresse. Sie bestätigte mir den Erhalt.
Kapitel 17 – nichts für uns
nachdem Deb die Titel in der USA erhalten hat suchte sie offensichtlich eine Verkaufsmöglichkeiten für ihr Apartment.
Sie nahm Kontakt auf mit einer der renommiertesten Agenturen für Vermietung und Verkauf von Ferienhäusern und Apartments in Punta Cana, die Firma heißt Remaxx.
Was sie im einzelnen mit Remaxx besprochen hatte, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall meldete sich Mitte Dezember eine Frau Johanna Frischbutter von Firma Remaxx bei mir und sagte, sie sei von einer Frau Deborah Williams angesprochen worden. Es ginge um den Verkauf oder die Vermietung der Wohnung E-102, die Deb Williams gehören würde.
wir machten ein Termin und sie sah sich die Wohnung an.
Sie fragte nach den Papieren, insbesondere nach einer Kopie des Titels – und als ich ihr kurz anfing zu erklären das die Bescheinigung der DGII seit fünf Jahren beantragt ist aber bis heute noch nicht da ist antwortete sie nur, das ihre Firma und sie selber in diesem Fall an einer Verkaufsvermittlung nicht interessiert sein und wir sollen uns bei ihr wieder melden wenn dieses Zertifikat vorhanden ist.
Nach einer gründlichen Besichtigung des Apartments fand sie den Zustand der Wohnung so schlecht, dass sie dann erst nach einer gründlichen Renovierung die Wohnung in Ihr Angebot aufnehmen würde.
Ich sagte ihr, das ich die Renovierungskosten für das Apartment auf Basis von Arbeiten durch dominikanische Arbeiter auf ca. 8000 US-Dollar schätzen würde.
Sie lächelte etwas sagte, wenn das Ganze mit den Firmen, mit denen Remaxx zusammenarbeitet, gemacht werden würde, würden die Kosten einer Renovierung bei ca. mindestens 15.000 $ liegen.
Sie wiederholte, dass sie diese Wohnung in diesem Zustand nicht in ihr Verkaufsangebot nehmen kann. Wir sollen wir uns erst wieder bei ihr melden, wenn die Wohnung so renoviert ist, dass sie durch Remaxx vermietet werden kann.
Ich informierte Williams über dieses Gespräch und das Ergebnis.
Deb Williams antwortete darauf nicht.
Ich habe von Remaxx nie wieder etwas wegen der Wohnung von Deb Williams gehört.
Kapitel 18 – Hoffnung
In den Monaten Januar Februar März April ist die Hochsaison des Tourismus in der Karibik.
In dieser Winterzeit in Nordamerika und Europa kommen die meisten Touristen in die Karibik, darunter die Besucher der Dom Rep und von Punta Cana.
Ende Dezember 2018 erschien ein Italiener im Kondominium, der für seine Familie einen langfristigen Aufenthalt suchte.
Wir besprachen mehrere Optionen und ich schickte Deb Williams am 3. Januar 2019 per E-Mail ein Resümee dieser ganzen Verhandlungen.
In Kurzform: er wäre bereits ein Vertrag für vier Jahre für das Apartment zu unterschreiben.
Bedingung wäre, dass das Apartment E-102 vorher komplett renoviert wird.
Die Miete sollte 1500 $ pro Monat betragen. Es gab dann noch weitere kleinere Punkte, die ich hier nicht im Einzelnen aufführen brauche.
Im Ergebnis wäre die Kalkulation in etwa so, das es durch die Renovierungen und die laufenden Kosten im ersten Jahr zu keinen freien Mieteinnahmen kommen würde, dafür wäre aber ihr Apartment wieder in erstklassigen Zustand.
Und in der weiteren Mietzeit würde sie dann reguläre Mieteinnahmen haben.
Ich bat Deb um ihre Meinung.
Natürlich hätte ich auch sofort im Rahmen meiner Vollmachten einen solchen Mietvertrag abschließen können, aber ich hielt es für angemessen sie vorher zu informieren.
Das war am 3. Januar 2019.
Am nächsten Tag, dem 4. Januar 12019 passierte noch etwas anderes.
Der Mieter, der kurz vorher in ihr kleines Ladenlokal eingezogen war, verstarb völlig unerwartet.
Seine Familie, die nach dominikanischen Recht dieses Ladenlokal in guten Zustand zurück geben müsste, weigerte sich auch nur ein Peso hier zu bezahlen.
Ich informierte auch hierüber Deb.
Auf diese beiden Mails vom 3. und 4. Januar 2019 erhielt ich nie eine Antwort.
Der Italiener war weiterhin interessiert und ich fing an, mit ihm weiter zu verhandeln.
Schließlich einigten wir uns im Februar darauf, dass wir einen Mietvertrag über zwölf Monate machen. Und die Renovierung des Apartments – die sowieso fällig war, würde ich dann vorher durchführen lassen.
Auf diese Art und Weise würde sich die Renovierung des Apartments durch die Miete eines Jahres in etwa kostenneutral gestalten.
Und danach kann man immer noch sehen, ob, und wenn ja, wie man eine weitere vertragliche Vereinbarung treffen könnte.
Gleichzeitig kam Ende Januar der Bewohner der Wohnung die D-102 auf mich zu.
Er wohnt dort zusammen mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern.
Er hatte jetzt seine Mutter aus Brasilien zu Besuch und die Wohnung war etwas klein geworden für alle Personen, besonders weil seine Mutter meinte, sie müsste etwas mehr Platz haben.
Er fragte mich ob er die Wohnung gegenüber – also die Wohnung G-102 von Deb Williams für zwei Monate für seine Mutter mieten könne.
Wir sahen uns gemeinsam die Wohnung an und aufgrund des Zustandes und weil es ein Mitbewohner im Konto Mini um war sagte ich ihm ein Preis von 1.000 $ pro Monat zu.
Er bezahlte für zwei Monate und da ich immer noch keine Antwort oder irgendwelche Information von Deb Williams hatte, machte ich danach mit dem Italiener den Mietvertrag für ein Jahr.
Und zwar beginnend ab Mitte April.
Denn man würde, wenn die Brasilianerin ausgezogen war, mit Sicherheit 2-3 Wochen brauchen um diese Wohnung total zu renovieren.
Da Deb auch im Februar und März sich immer noch nicht gemeldet hatte war ich aufgrund meiner existierenden Vollmachten berechtigt dieses alles durchzuführen.
Kapitel 19 – die Ankündigung
am 4. April 2019 erhielt ich eine E-Mail von Deb Williams.
Diese Mail war etwas komisch in der Formulierung, denn zuerst stellte sie sich ganz offiziell als Eigentümerin von Apartment E 102 vor dann sagt sie das sie am 21. April in die Dominikanische Republik reisen wird um ihre finanziellen Angelegenheiten zu regeln. Sie werde in ihrer Wohnung wohnen, weil sie auf den Rollstuhl angewiesen ist.
Danach wand sie sich in der gleichen Mail an mich und sagte, sie möchte alle abgestempelten Dokumente der Botschaft von dem Anwalt de la hoz zurück haben, damit sie selber jetzt ihren Titel ändern kann.
Sie fuhr fort in der Mail, das nach fünf Jahren alles jetzt mit Sicherheit erledigt sein.
Sie wird mit der Anwaltskanzlei Guzman arbeiten. Da sie in den letzten fünf Jahren aus ihren Immobilien in der Dom Rep keine Einnahmen gehabt hat, geht sie davon aus das sie auch keine Einkommensteuer dafür zu zahlen hat
Guzman wird Englisch mit ihr sprechen, da sie kein spanisch kann.
Dann wand sie sich wieder in der gleichen Mail an die Administration des Condominiums und fragt ob man ihr bitte einen guten Koch zur Verfügung stellen kann.
Die Hotels in der Nachbarschaft sind immer so voll und das gefällt ihr nicht. Schließlich forderte sie noch das in ihrem Apartment elektrischer Strom zur Verfügung steht.
Ich habe dann anhand der Kopfzeile dieser Mail gesehen dass sie diese Mail gleichzeitig an Martin Fereto und Marino Beriguete gerichtet hatte, und daneben auch an mich.
Ich antwortete ihr umgehend und erklärte ihr dass ich aufgrund meiner Vollmachten und aufgrund der Tatsache dass sie seit dem 2. Januar nie mir geantwortet hatte dann einen Mietvertrag für ihre Wohnung abgeschlossen habe.
Ich sagte ihr, das der Mieter bereits ein Depot von 3000 $ für diese Wohnung respektive den Mietvertrag gezahlt hatte und dass wir jetzt dabei sind die komplette Renovierung durchzuführen.
Schließlich bot ich noch an mich um einen Koch zu kümmern, der braucht aber mit Sicherheit auch Mobilität und ich sagte sie könne davon ausgehen dass wir in dem Fall dann dem Koch eins unserer beiden Autos für die Zeit wo sie in der domrep ist zur Verfügung stellen, damit er einkaufen und bei ihr arbeiten kann.
Schließlich sagte ihr noch das der Anwalt David Diehl noch eine unbezahlte Rechnung von 5000 $ hat, die Deb nie gezahlt hatte, und ich persönlich bezweifle deswegen, dass er in ihrem Sinne jetzt tätig wird solange die alte Rechnung offen ist.
Dann er klärte ich ihr noch mal ausführlich wie die gesamte Situation mit ihrem Titel und mit allen Einzelheiten ist.
Am nächsten Tag erhielt ich ihre Antwort.
Sie bestand darauf, in ihrem Apartment zu wohnen weil dies der einzige Ort sei, wo sie sich mit ihrem Rollstuhl bewegen kann.
Gleichzeitig widerrief sie mit dieser Mail meine Vollmachten die sie mir 2014 gegeben hatte.
Ich antwortete ihr am gleichen Tag dass ich Verständnis dafür habe das sie ihre Wohnung gerne hätte, wenn auch wenn sie im Condominium.
Ich hatte deswegen mit dem italienischen Mieter gesprochen und er wäre bereit ein oder zwei Wochen, die Deb Williams in der dominikanischen Republik sein würde, dass er in dieser Zeit in das Apartment G -102 ziehen würde, was ich für die Schweizer Familien Isele und Stähli verwaltet und was aktuell leer stand.
Auf diese Art und Weise würde sie ihr Apartment haben und gleichzeitig wenn, sie zurück reist, hätte sie noch die Sicherheit eines abgeschlossenen Mietvertrages für ihr Apartment für ein komplettes Jahr.
Ich bat sie um eine schnelle Entscheidung weil ich die Sache mit dem Italiener dann vorbereiten musste.
Auf diese Mail von mir vom sechsten habe ich bis heute keine Antwort von ihr erhalten.
Kapitel 20 – die Drohungen
Die email von Deb Williams, in der sie ihren Besuch ankündigte hatte sie gleichzeitig an Martino Beriguete und Martin Fereto geschickt.
Ich persönlich gehe davon aus dass sie wusste oder es vergessen hatte dass Beriguete bereits am 26. September 2017 seinen Rücktritt als Präsident des Aluminiums erklärt hat.
Es ist dann bei der nächsten Hauptversammlung ein anderer Präsident gewählt worden -aber ob von dieser Hauptversammlung eine Kopie an Deb Williams geschickt wurde weiß ich nicht, ich bezweifele das.
Für mich stellte es sich so dar, das Deb glaubte, dass sie ihre Ankunft im Kondominium dem Präsidenten Beriguete und dem Buchhalter Martin Verräter anzukündigen hatte.
Auf meinen Vorschlag, dass sie die Zeit, die sie in der Dom Rep ist, das sie in dieser Zeit in ihrer Wohnung bleiben kann und ich dafür sorgen dass der Mieter aus Italien temporär in eine andere Wohnung umzieht – darauf hatte ich nie eine Antwort von Deb erhalten.
Stattdessen wurde Marino Beriguete aktiv.
Er meldete sich bei mir respektive bei Nelly, die zur Zeit in unserer Wohnung im Condominium zusammen mit Aylin wohnt.
Er schickte mir am 5. April Kopien eines des E-Mail Wechsels, dass er in den letzten Wochen mit Deb Williams geführt hatte und wo Deb ihn um Hilfe bat.
Sie behauptete dass ihr Apartment in den gesamten letzten fünf Jahren von mir vermietet worden sei.
Und dass ich es außerdem dem Personal und der Reinigungskraft des Condominiums zur Verfügung gestellt hätte.
Sie hätte aber niemals irgendwelche Einkommen von mir bekommen.
Sie sagt weiterhin dass sie einen Mieter für eine Langzeitvermietung für ihre Wohnung sucht und ob Beriguete ihr dabei helfen kann.
Sie wollte wissen, ob ihre Condominiums – Gebühren alle bezahlt worden sind usw.
Beriguete antwortete ihr dass er ihr helfen würde und Martin Fereto antwortete ihr das Apartment zu keiner Zeit an irgendwelche Angestellten oder Reinigungskräfte des Condominiums vermietet oder vergeben wurden außer an einem Tag während des Hurrikans Maria, wo Herr Henckell dem Chef der Sicherheit Abteilung den Schlüssel gab damit sie in der Nacht des Hurrikans auf die Wohnung aufpassen können.
Er bestätigte auch das Henckell alle Condominiums – Gebühren korrekt für das Apartment bezahlt hatte und dass das Apartment in diesem Moment von einer brasilianischen Frau bewohnt wird.
Dann kam eine neue E-Mail von Martin Lino Beriguete am 6. April wo er sagte dass er die dominikanische Justiz informiert hat in diversen Kopien an diverse Behörden.
Dass ich etwas Ungesetzliches mit ihrer Wohnung gemacht hätte, obwohl sie ihr Vollmacht widerrufen hat.
Er führte dann in seiner Mail auf, welche verschiedenen Institutionen in der dominikanischen Republik mich bei der nächsten Einreise verhaften können denn und dass ich mit ca. 15 Jahren Gefängnis wegen diverser Strafen in der domrep zu rechnen hätte.
Er hätte jetzt informiert :
die lokale Staatsanwaltschaft in Bavaro.
den Flughafen mit deren Sicherheitskräften
die Staatsanwaltschaft in der Provinz Alt Gracia
Die Staatanwaltschaft der Zentralregierung in Santo Domingo
die Behörden – Stelle, die die Frauen in der domrep besonders schützt
die amerikanische Botschaft
die deutsche Botschaft.
Es gab dann noch ein Telefonat mit ihm, denn er war offensichtlich in Mittelamerika in dem Land wo er Konsul war.
In diesem Telefonat, was wohl in Anwesenheit von Paco Castillo oder Martin Fereto und Nelly und Aylin geführt wurde, sagte Martino Beriguete das er dafür sorgen wird sofort das Schloss im Apartment von Williams auszutauschen.
Nur der Verwalter des Condominiums – Paco Castillo – werde einen Schüssel bekommen.
Nelly sagte sie hätte nichts dagegen wenn das Schloss ausgetauscht wird denn unter diesen Umständen würde niemand aus unserer Familie auf keinen Fall weiter irgendetwas mit dem Apartment von Deb Williams zu tun haben wollen.
Nelly und Aylin waren sehr besorgt über die Drohungen von Martino Beriguete, denn was man in der Dom Rep in so einem Fall alles erleben kann wussten wir hautnah aus der Geschichte des Kanadiers Marc, der vor zwei Jahren durch Tricks der dortigen Anwälte verhaftet wurde und tagelang im Gefängnis eingesperrt war.
Kapitel 21 – der Umzug
ich erklärte den aktuellen Sachverhalt Werner Isele, dem Eigentümer des Apartments G-102.
Ich fragte ihn ob er bereit sei den Mietvertrag des Italieners zu übernehmen.
Werner Isele sprach mit seinem Wohnungseigentums – Partner der Familie Stähli und beide waren damit einverstanden das jetzt der Italiener statt bei Deb Williams in ihrem Apartment für die nächsten zwölf Monate der Mieter sei.
Der Italiener selber und seine Familie kamen am nächsten Tag und es war mir äußerst peinlich, ihm im groben die Hintergrund dieser ganzen Entwicklung zu erklären.
Der eigentliche Einzug in die Wohnung von Deb Williams sollte an sich laut Plan zwei Tage später sein, da die Renovierungen in diesem Apartment inzwischen so gut wie abgeschlossen waren.
Wir organisierten dann gemeinsam das im letzten Moment bevor die Schlösser ausgetauscht wurden alle Sachen des Italieners, die schon im Apartment von Williams waren, sofort rübergebracht wurden in das Apartment von Isele.
Dann einigten wir uns, das der Mietvertrag auf die Wohnung von Werner Isele umgeschrieben wird.
Er wollte zum Ausgleich der ganzen Situation noch eine kleine Umarbeitung durchgeführt haben – der Balkon sollte geteilt werden. So wie bei uns in unserem Apartment und bei den meisten anderen Apartments auch. Es sollte ein separater weiterer kleiner Raum entstehen mit einem Durchgang zum Schlafzimmer.
Der Italiener brauchte im Prinzip drei Schlafzimmer für seine Frau und sich und die vier Söhne die dort mit ihnen leben sollten.
Ich erklärte mich damit einverstanden.
Das wurde dann in den nächsten Tagen von den Handwerkern durchgeführt und auf diese Art und Weise haben die Wohnungsbesitzer in der Schweiz – Werner Isele und die Familie Stähli hoffentlich einen guten Mieter für ein Jahr.
Ich selber werde mit meiner Familie alles tun, um diese neue Vermietung zu unterstützen.
Kapitel 22 – der Nachweis
von Deb hatte ich nichts weiter gehört. Es war jetzt Martino Beriguete der sich sozusagen als ihr Sprecher immer bei mir meldete oder mir Kopien schickte von den E-Mails die er mit Deb Williams austauschte.
Ich selber hatte in der Zwischenzeit eine Aufstellung gemacht über Kosten und Erträge der Wohnung von Williams für die letzten fünf Jahre. Da ich für diese Wohnung ein separates Konto habe, und außerdem eine gute Ablage, konnte ich diese Aufstellung relativ schnell und genau machen.
Da ich sämtliche Kosten der Wohnung bezahlt hatte und diese in jedem Jahr wesentlich höher waren als die geringen Mieteinnahmen die in diesen Jahren generiert wurden war das Ergebnis dieser Tabelle das ich in den letzten fünf Jahren ca. 21.000 $ für Deb respektive deren Wohnung ausgegeben hatte.
Ich schickte diese Abrechnung an Beriguete, mit Deb Williams wollte ich keinen direkten E-Mail Kontakt mehr haben.
Beriguete hatte sich in den letzten Tagen so als Vertreter oder Anwalt von ihr mir gegenüber präsentiert das ich es für besser hielt alles nur an ihn zu schicken.
Ob Beriguete diese Aufstellung an Deb Williams weitergeschickt hatte, weiß ich nicht.
Aber ich erhielt dann Kopie einer Mail vom Beriguete an Deb Williams, wo er sagte, das Henckell jetzt große Forderung stellen würde und die seien alle unberechtigt denn das Apartment sei ja permanent vermietet und das ganze könne man ganz leicht beweisen.
Man brauche nur die Stromrechnung der CEPM – der lokalen Strom – Gesellschaft zu prüfen.
In diesen Rechnungen wird in jeder Rechnung nicht nur der aktuelle Verbrauch, sondern auch detailliert der Verbrauch der letzten 12 Monate aufgeführt.
Dann wäre klar zu ersehen dass wir die Wohnung von Williams permanent missbraucht haben.
Ich griff diesen Vorschlag auf und suchte sämtliche Stromrechnung für das Apartment Williams der letzten Jahre aus meinem Computer.
Da ich seit drei Jahren die Abrechnung des Stroms elektronisch per email erhalte, habe ich in meiner email – Ablage alle Unterlagen der CEPM.
Insgesamt hatte ich 29 Rechnungen, die ich in ein Dokument zusammenfasste und Beriguete per E-Mail schickte.
Aus den ganzen Rechnungen geht ganz klar hervor dass in jedem Jahr maximal zwei oder drei Monate ein hoher Stromverbrauch war, der auf eine Vermietung oder Benutzung des Apartments zurückzuführen sein könnte.
Und ansonsten waren es nur ganz geringe Verbrauchsmengen, entweder verursacht durch die drei oder vier Tage, in denen das Apartment gereinigt wurde oder wo an dem ein oder anderen Tag Handwerker da waren um irgendetwas zu reparieren.
Auf jeden Fall war meine Dokumentation der Stromrechnung völlig eindeutig.
Ob und wenn ja mit welchem Kommentar Beriguete dies an Deb weitergeleitet hat weiß ich nicht. Ich habe seitdem nichts von Beriguete oder von Deb mehr gehört.
Kapitel 23 – Angst
ich denke jetzt ist es klar, weshalb ich am Anfang dieses Berichts so ausführlich über Martino Beriguete geschrieben habe.
Er ist ein Mensch der absolut von sich selbst überzeugt ist.
Widerspruch und dann auch von Ausländern dürfte mit Sicherheit für ihn inakzeptabel sein.
Sein Hilfsangebot an Deb Williams mag ehrlich gewesen sein, aber als er danach wohl merkte, das das meiste was Williams sagte nicht den Tatsachen entsprach – und das meiste, was ich sagte, durch Beweise unterlegt war – so ein Fall kann nach meiner Erfahrung sehr leicht dazu führen dass der andere einfach wütend wird und seine Macht und seine Verbindung nützt um Schaden anzurichten.
Nach meiner Meinung stellt sich es zurzeit so dar:
Egal was ich mache, es kann nur schlecht und gefährlich für mich werden.
Wenn ich Beriguete gegenüber weiter als jemand auftrete, der die Beweise hat, das die Anschuldigungen gegen mich unzutreffend sind, so wird er dies als Angriff auf seine Reputation ansehen und auf keinen Fall akzeptieren.
Wenn ich aber jetzt, aus der Erkenntnis heraus, das er in der domrep einfach viel stärker ist als ich, wenn ich jetzt klein beigebe und sage, das ich jahrelang was falsch gemacht habe – dann begebe ich mich ebenso in eine Abhängigkeit wie im anderen Fall.
Ich weiß nur zu gut wie Menschen in einem System reagieren, wo ihr Ego angezweifelt oder nicht für voll genommen wird.
Ich habe deswegen Angst überhaupt noch einmal in die Dom Rep zu kommen.
Ich weiß, das die Drohungen und was das alles gegen mich angeblich in Gang gesetzt ist, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Luftnummern sind.
Aber der letzte Zweifel ist noch da und vor allem habe ich es hier mit Menschen zu tun die schlicht irrational wären.
Ich habe nicht die geringste Lust, in der Dom Rep wegen irgendwelchen Anschuldigungen in Untersuchungshaft genommen zu werden die sich dann auf Jahre hinziehen können – all das sind Gründe, weshalb ich im Moment die Entscheidung getroffen habe, nicht mehr in die Domrep zu reisen.
Bis diese ganze Sache so geklärt ist, dass keinerlei Gefahr für mich mehr besteht.
Und selbst wenn man mir sagen würde es ist alles erledigt und vergessen, so weiß ich, das weiterhin ein Restrisiko besteht und ich dann sehr leicht Spielball von verletzten Eitelkeiten sein könnte – mit für mich unakzeptablen Konsequenzen.
Hamburg, 16. April 2019
(meinem 74. Geburtstag)
Thewes Henckell
Alles hat seine Zeit
25 Jahre Dom Rep

