Danke – für das Schreiben
Drei Männer wollen Skat spielen.
„Wer schreibt?“ – gewöhnlich die erste Frage von Peter.
„Klaus“ – der Vorschlag von Hans.
„Na gut“ – die Antwort von Klaus.
„Wer schreibt, der bleibt“ – der Kommentar von Hans.
Dieser Kommentar aus dieser Situation ist eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich in den letzten 50 Jahren gewonnen habe.
Wer schreibt, der bleibt – weil er als Schreiber aktiv ist, der Leser aber immer erstmal passiv ist.
Egal was alles geschrieben wurde – die Bibel, der Koran, Harry Potter, Karl May oder die EU-Verordnung zur Pflege der gesprenkelten Perlhühner auf Malta und den Lofoten – es setzt einen Herrschaftsprozess in Gang.
Der eine schreibt, was der andere liest – wer schreibt, der bleibt.
Ich habe eine gewisse Begabung fürs Schreiben von meinen Eltern erhalten – besonders von der einen.
Daraus dann die Grundlagen für ein überwiegend recht komfortables Leben geformt zu haben, schreibe ich mir selber zu – mit ein bisschen Selbstdisziplin konnte ich erreichen, dass über 20 Jahre eine Gruppe von Menschen bereit war, Sachen, die keiner brauchte, überwiegend bei dem zu bestellen, der dafür eine gewisse Unterhaltung bot – in Form eines monatlichen Schreibens, dessen Inhalt eine gelegentlich ausgewogene Mischung aus Satire, Selbstironie und gepflegtem Halbwissen war.
Wenn ich jetzt in einem weiteren Lebensabschnitt noch ab und zu zum geschriebenen Wort greife, dann aus dem Wissen heraus, dass es für viele, die etwas oder auch wesentlich jünger sind als ich, ungewöhnlich erscheint, sich in dieser Form auszudrücken.
Bilder, Filme, Internet – der schöne Satz „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – all das hat seine Berechtigung, aber fünftausend Jahre geschriebenes Wort hat im Speicher des Gehirns einen größeren Platz als einhundert Jahre bewegte Bilder.
Was soll also geschrieben werden?
Ich habe über die verschiedenen Sachen und Situationen gelegentlich etwas geschrieben – schlussendlich habe ich mich entschieden, dies in Form einer Homepage aufzubewahren.
Nach vielen Versuchen, alles selber zu machen, war ich an der Stelle angelangt, die jeder kennt, der das Rad neu erfinden möchte.
Die eigene Vorstellung einer einigermaßen ansprechenden Web-Seite entwickelt sich umgekehrt proportional zu den eigenen Fähigkeiten.
Im Klartext- je schöner es werden soll, desto weniger schön wird das Ergebnis.
Und hier hatte ich das Glück desjenigen, der Hilfe sucht und Hilfe findet.
Zwei Menschen bin ich zu ganz großem Dank verpflichtet.
Ich lernte Frau Constanze Straub kennen.
Sie war und ist in der Lage etwas zu konkretisieren, was unseren gemeinsamen recht strengen Ansprüchen an Form und Gestaltung einer Website entspricht.
Und ich fand in dem grandiosen Illustrator droigks jemanden, der meine kleinen und größeren Geschichten mit Bildern und Zeichnungen ausstattete, die in ihrem verschmitzten Humor die Geschichte oftmals übertrafen.
Dafür an dieser Stelle das Wort, das man bei all dem Schreiben immer wieder viel zu wenig benutzt- Danke.